Filme in Seniorenheimen: Wie das Filmerlebnis helfen kann

Filme berühren uns, egal wie alt wir sind. Deshalb kann ein gemeinsames Filmerlebnis gerade in Altenheimen oder Pflegeeinrichtungen sinnvoll und effektiv sein. Es kann sogar längerfristig zu besserer Stimmung führen. Forscher*innen haben herausgefunden, dass Demenz-Patienten*innen Emotionen selbst dann noch spüren, wenn die Erinnerungen an den Auslöser schon wieder vergessen sind.
Filme rufen Emotionen hervor. Wir fiebern mit, wir fühlen uns ein, wir empfinden mit den Protagonisten*innen, wir lachen über sie und mit ihnen. Filme können uns berühren. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir krank oder gesund sind. Dennoch ist der Alltag gerade für ältere Menschen in Seniorenresidenzen und Pflegeheimen hin und wieder ein wenig fad. Die Pflegenden bemühen sich oft sehr erfolgreich um ein buntes Unterhaltungsprogramm um das zu ändern. Dazu können Filme einen bedeutenden Beitrag leisten. Filme, die die Senioren*innen in jungen Jahren gesehen haben, könnten vielleicht sogar Erinnerungen an vergangene Zeiten wachrufen.
Doch Erinnerungen können auch verschwinden. In Deutschland leben laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Ungefähr 300.000 Neurerkrankungen treten jährlich auf. Viele der Betroffenen leben in Seniorenheimen oder sonstigen Pflegeeinrichtungen.
Herausforderung für Betroffene und Pflegende
Nicht nur für die Betroffenen kann das Leben mit der Krankheit herausfordernd sein. Auch für die Pflegenden, ob professionell oder auch im privaten Rahmen, ist der Umgang mit den Symptomen von Demenz nicht immer leicht. Oft ist es schwierig, die Welt der erkrankten Person zu verstehen, einen Zugang zu finden. Auch Demenz-Patienten*innen berichten von Schwierigkeiten im Umgang mit den fehlenden Erinnerungen, der Orientierungslosigkeit und der Hilflosigkeit, die die Krankheit manchmal mit sich bringt. Während Erinnerungen schwinden, gibt es aber etwas, das scheinbar beständiger ist.
Gefühle sind standhafter als Erinnerungen
Emotionen, die mit Erinnerungen verknüpft sind, bleiben offenbar trotz der nicht mehr abrufbaren Erinnerung bestehen. Wissenschaftler*innen der University of Iowa haben in ihren Forschungen Patienten*innen mit Amnesie untersucht. Amnesie geht mit einer Schädigung des Hippocampus einher, einer wichtige Hirnregion, die unter anderem auch an der Speicherung von neuen Erfahrungen beteiligt ist. In ihrer Studie zeigten die Forscher*innen den Amnesie-Erkrankten jeweils einen kurzen Film. Die Grundstimmung dieses Filmes war entweder lustig oder traurig. Kurze Zeit später wurden die Probanden*innen nach verschiedenen Filmdetails gefragt. Sie erinnerten sich kaum an den Film, wie aufgrund der Hippocampus-Schädigung zu erwarten war. Aber die Probanden*innnen spürten noch längere Zeit nach dem Filmerleben das Gefühl von Freude oder Traurigkeit, das der Film ausgelöst hatte. Einige Amnesie-Betroffene fühlten sich sogar noch länger nach dem Film so als die nicht erkrankten Probanden*innen der Kontrollgruppe, die unter denselben Bedinungen getestet wurden.
Gemeinsames Filmerleben kann viel bewegen
Mit der MPLC-Lizenz können Sie Filme in Pflegeeinrichtungen oder auch Wohnheimen vorführen. Denn für öffentliche Filmvorführungen braucht man eine Lizenz. Sie müssen aber keineswegs jeden Film einzeln lizensieren, sondern können sich mit der MPLC Repertoire-Lizenz gleich dauerhaft rechtlich absichern und so auf das gesamte Filmangebot der MPLC zurückgreifen. Darin enthalten sind jede Menge Filme, die für schöne Erinnerungsmomente sorgen können.
Vor 50 Jahren hatte ein Filmerlebnis vielleicht noch einen anderen Stellenwert. Es war sehr viel einzigartiger, es war etwas besonderes. Noch nicht jede*r hatte einen Fernseher und Streaming war Zukunftsmusik. Die Erinnerungen an einen Film sind somit vielleicht sogar noch intensiver für die heutigen Senioren*innen als sie es für die zukünftigen Generationen sein werden. Und selbst wenn die Erinnerung an das damalige Filmeschauen doch verschwunden ist, kann der Film in der Gegenwart noch einmal ganz neu für ein gutes und sogar anhaltendes Gefühl sorgen. Kommt dann noch ein Austausch über das schöne gemeinsame Erlebnis dazu, ist schon viel gewonnen.